Die 5 Anzeichen einer Krise

Die wenigsten Krisen treffen Unternehmen aus heiterem Himmel. Viele Insolvenzen und Liquidationen haben eine lange Vorgeschichte, die gerne ausgeblendet wird. Hier 5 typische Krisensymptome, die auch für Ihr Unternehmen ein Warnzeichen sein können.

Betrachtet man Krisen aus der Perspektive des Unternehmensexitus (Insolvenz, Liquidation) treten regelmäßig verschiedene Krisensymptome auf. Zwar in unterschiedlicher Stärke, aber immer mit tiefgreifenden Folgen für den Unternehmensfortbestand.

Die 5 Krisensymptome im Überblick

  • Unternehmenskultur: Es findet keine Kommunikation in Richtung Fehleranalyse und Verbesserungspotenziale mehr statt.
  • Aufgabe des unternehmerischen Elans: Eigentlich ist man nur noch Verwalter statt Innovator / Visionär, um das Unternehmen weiterzuentwickeln.
  • Die eigene Unternehmer*in-Rolle: Disruption verstärkt auch diesen Wandel.
  • Das Unternehmen benötigt immer mehr fremdes Geld: Der Abhängigkeitsgrad gegenüber den Stakeholdern steigt an.
  • Die Zukunft ist nicht planbar: Abneigung gegen alles, was Planung bedeutet.

Sehen wir uns die 5 Symptome einmal etwas genauer an:

Krisensymptom 1: Repressive Unternehmenskultur

Unser menschliches Handeln steht immer unter der Prämisse, dass Fehler gemacht werden. Dass man an einer Aufgabe – an einer Idee scheitert. Fehler zu machen beziehungsweise Situationen falsch einzuschätzen, gehört zum Dasein eines jeden Unternehmens, unabhängig von der Unternehmensgröße.

Da sich jedes Unternehmen weiterentwickeln muss, liegt es in der Natur der Sache, dass zwangsläufig auch Fehler gemacht werden. Den großen Unterschied macht jedoch Ihr Umgang mit diesen Fehlern:

  • Pflegen Sie eine offene (gesunde) Unternehmenskultur, in der man offen und ehrlich kommunizieren kann, sehen Sie in diesen Fehlern Rückmeldungen für bessere Lösungen: Was hat nicht funktioniert hat und wie können Sie daraus Verbesserungen generieren?
  • Mangelt es an dieser offenen Unternehmenskultur ist jeder Fehler schnell verbunden mit einer möglichen Anklage, mit öffentlicher Bloßstellung und gar Kündigung. Unter einer solch repressiven Unternehmenskultur erlahmt rasch das Heben von Verbesserungspotenzialen, was gleichbedeutend ist mit einer Verschlechterung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit.

Krisensymptom 2: Der unternehmerische Elan schwindet

Die Folge: Eigentlich sind Sie nur noch Verwalter statt Innovator und Visionär, der das Unternehmen weiterentwickelt. Dabei ist Basis jeder unternehmerischen Tätigkeit eine Idee: Der Wunsch, potenziellen Kunden eine bessere Leistung anzubieten als aktuell am Markt verfügbar ist.

Aus dieser starken Motivation heraus werden Unternehmen gegründet oder als Nachfolge, MBI, MBO übernommen. Die ersten Jahre sind gekennzeichnet, diese Idee so anzupassen, dass sie auch im Markt fliegt. Dass das Unternehmen erfolgreich wird. Ist dieser Punkt erreicht, kommt es vielfach zu der fatalen Fehleinschätzung: Dass diese Idee das Unternehmen für immer und ewig trägt.

Was hierbei vielfach vergessen wird: Ihr unternehmerischer Erfolg war getragen vom damaligen Sehen einer veritablen Geschäftschance. Doch Märkte ändern sich. Genauso wie Kundenwünsche. Hier gilt es, Ihren ursprünglichen unternehmerischen Elan, das innere Feuer, aufrecht zu halten. Damit Sie dem Anpassungsdruck im Markt nicht als betriebswirtschaftlicher Verwalter der eigenen Idee begegnen. Sondern als willkommenen Impuls sehen, neue unternehmerische Ideen zu entwickeln.

Krisensymptom 3: Überholtes Verständnis Ihrer eigenen Unternehmerrolle

Passt das Verständnis Ihrer eigenen Unternehmerrolle noch zur tatsächlichen Größe Ihrer Firma? Gerade der hohe Disruptionsgrad in allen Branchen bedeutet für Sie: Sie müssen viel stärker als Innovator und Impulsgeber agieren, als lediglich das Unternehmen als Chefin oder Chef ordentlich zu führen. Diese, häufig in KMU-Unternehmen anzutreffende Diskrepanz, ist eines der deutlichsten Symptome für drohende Krisen.

Krisensymptom 4: Sie werden immer abhängiger von fremdem Geld

Eigenkapital als Puffer zum Abfedern von Verlustphasen ist existenziell. Im Extremfall kann sonst schnell eine Überschuldungssituation eintreten, die die Beschaffung von Fremdkapital immer schwieriger macht.

Betrachtet man Krisensituationen vom Beginn an (Rückschlag bis zu 5-7 Jahre in der Vergangenheit) ist meist erkennbar: Der Fremdkapitalanteil im Unternehmen hat sich immer weiter erhöht; während die Gewinnsituation, aus der Eigenkapital generiert werden konnte, kontinuierlich sank. Sofern kein neues Eigenkapital in das Unternehmen eingebracht wurde.

Das Ergebnis dieser zersetzenden Entwicklung war fast immer, dass die Stakeholder (Banken, Lieferanten) ihren Einfluss in den unternehmerischen Verlauf nahmen. Etwa durch Rückführung von Kreditlinien oder dass Lieferanten von Zahlungsziel auf Vorkasse umstellten.

Krisensymptom 5: Abneigung gegen alles, was Planung bedeutet

Ohne Plan ist alles nichts! Was bei Ihrer Unternehmensgründung noch möglich war (Sie hatten einen klaren Plan von Ihrer Zukunft), wird in der Folgezeit immer stärker in Frage gestellt. Lassen Sie heute – aus Planungsunsicherheit oder Abneigung gegen das Planen – alles im Vagen, geben Sie das Steuer aus der Hand. Und verstärken gerade dadurch die Krisenanfälligkeit Ihres Unternehmens.

Mein Praxistipp für Sie:

Seien Sie selbstkritisch: Entdecken Sie auch in Ihrem Unternehmen eines dieser 5 Krisensymptome, gehen Sie den Ursachen auf den Grund – bevor es möglicherweise zu spät ist.

Erfahren Sie mehr in einem ersten Kennenlerngespräch.

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