7 Tipps für Ihre zukünftige Unternehmenssicherung
Die Zukunft eines Unternehmens zu sichern war selten unwägbarer als heute. Trotzdem lohnt es sich gerade jetzt, vorausschauend zu handeln. Diese 7 Tipps helfen Ihnen dabei.
Tipp 1: Fragen Sie sich: Wie komme ich aktuell mit mir selbst klar?
Nicht nur Corona, grundsätzlich jede Veränderung kann Sie als Unternehmerin oder Unternehmer aus dem Gleichgewicht werfen. Wie lange es dauert, bis Sie in dieser Situation Ihre neue Balance, Ihre neue Sicherheit finden, hängt von Ihrem persönlichen Naturell ab.
Wer sich als Unternehmerin oder Unternehmer generell ständig im Veränderungsmodus befindet, tut sich naturgemäß leichter als jene, die bisher in eher ruhigem Fahrwasser unterwegs waren. Weil ihr Markt funktionierte und das Unternehmen über hohe Liquidität verfügte.
Zählen Sie zu der zweiten Gruppe, stellen Sie sich mental darauf ein: Veränderungen werden zur neuen Konstante in Ihrem Geschäftsleben. Ihre Erfolgsphasen werden immer kürzer und müssen von Ihnen immer wieder aufs Neue erkämpft werden. Hier nachzulassen kann für Sie und Ihr Unternehmen die schwerste und letzte Verlustphase vor dem Exitus sein.
Tipp 2: Rechnen und denken Sie in Cash
Landläufig sagt man, Geld beruhigt. Dies gilt insbesondere fürs Business. Sind Zahlungen fällig und fehlt die nötige Liquidität, reagiert jeder Unternehmer anders.
Die einen halten es wie die drei japanischen Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Andere hingegen überlegen: Wie kann ich in Zukunft mehr finanzielle Sicherheit für mein Unternehmen schaffen?
Meine Empfehlung: Denken Sie stärker in Cash-Größen als bisher. Wenn Sie stets wissen (und das muss nicht auf dem letzten Cent sein), wie lange wird mein erwirtschaftetes Geld noch reichen, nehmen Sie Ihre Zukunftsstabilität wesentlich besser wahr.
Gerade in Veränderungszeiten mit hohem Anpassungsdruck bieten sich zudem oft die besten Geschäftschancen. Wenn Sie auch dann noch über ausreichend Liquidität verfügt, können Sie diese Chancen optimal nutzen.
Tipp 3: Reduzieren Sie Ihre Fixkosten
Kurz: Weg von starren Fixkosten – hin zu flexiblen Fixkosten. Ideal ist, wenn Sie nur variable Kosten haben, die von Ihrer Umsatzsituation bestimmt werden.
Wie gesagt, dies ist der Idealzustand, den jeder Unternehmer anstreben sollte. Dann ist es egal, wie hoch oder niedrig Ihr Umsatz ist – Ihr Betriebsergebnis ist stets positiv und Sie sind nicht gezwungen, irgendwelche Umsätze zu generieren, nur um die monatliche Gewinnschwelle zu erreichen.
Generell hat aber jedes Unternehmen Fixkosten, die mal langsam, mal schnell an veränderte Umsatzrelationen angepasst werden können. Dabei ist der Schnelligkeitsgrad der Fixkosten-Anpassung entscheidend für Ihren monatlichen Erfolg oder Misserfolg.
Schauen Sie sich vor diesem Hintergrund regelmäßig Ihre Fixkosten an: Wie lange dauert die Anpassungsphase an Ihre veränderte wirtschaftliche Unternehmenssituation?
Es geht wohlgemerkt nicht darum, Fixkosten grundsätzlich zu vermeiden (zum Beispiel für die Anmietung von Geschäftsräumen). Manche Fixkosten sind existenziell für das Unternehmen. Aber eben pauschal nicht alle.
Tipp 4: Welchen Cash-Rahmen haben Sie noch?
Was meine ich damit? Machen Sie wenigstens einmal die Woche Kassensturz:
Was haben Sie an Cash auf Ihrem Geschäftskonto, entweder als Guthaben oder als noch freie Kontokorrentlinie? Und was kommt noch in der jeweiligen Woche an Cash von Ihren Kunden aufs Konto?
Zusammen ist dies Ihre Manövriermasse für die jeweilige Woche, von der Sie die Auszahlungen abziehen, die Sie fälligkeitsmäßig bedienen müssen. Danach ergibt sich ein positiver oder negativer Saldo.
Machen Sie diesen Cash-Check regelmäßig, wird dieses Verfahren für Sie zur innerlichen Routine, sodass auch ein negativer Wochen-Cash-Saldo Sie mental nicht gleich aus der Bahn wirft. Sie wissen: Sie haben das im Blick. Was Ihnen in stürmischen Zeiten zusätzliche Sicherheit schenkt.
Tipp 5: Funktioniert Ihr Akquisitionsmodell noch?
Wie steht es um Ihre aktuelle Auftragslage? Wie kamen Sie bisher an neue Aufträge? Je stärker Sie sich schon immer um neue Aufträge bemühen mussten (und dies müssen 99% der Unternehmen im Markt), desto akquisestärker sind Sie auch, wenn die Auftragsgewinnung – durch akute Veränderungen – auf einmal schwierig wird.
Gehören Sie hingegen zu den 1% der Unternehmen, die bislang nicht groß akquirieren mussten, da Sie ein Produkt oder Geschäftsmodell hatten, das jeder benötigte, können Veränderungen zur Vollbremsung führen. Dann wird es wirklich schwierig, rasch von der passiven Akquisition auf aktives Kundenwerben umzuschalten.
Tipp 6: Fragen Sie Ihre Teams: Was kann man besser machen?
Der beste Schutz gegen nachhaltige Fehlentwicklungen in Unternehmen sind Mitarbeiterbefragungen: Was läuft falsch im Unternehmen? Was muss sofort geändert werden? Was hat noch Zeit für eine Veränderung?
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Ihre wertvollste und oft einzige einzige Quelle, wenn Sie Ihr Unternehmen wirklich in Richtung Effizienz und Effektivität trimmen wollen. In vielen meiner Sanierungsprojekte war und ist es empfehlenswert, sich mit den Mitarbeiter*innen zu unterhalten, um ein offenes und ehrliches Feedback zu erhalten.
Problem hierbei: Als Chefin oder Chef müssen Sie diese ungeschminkte Wahrheit auch ertragen können. Wenn Sie aber diesen Mut haben, und den haben Sie, sonst wären Sie nicht Unternehmer*in geworden, können Sie gemeinsam mit Ihrer Belegschaft besser und besser werden, statt auf Ihre (nächste) Unternehmenskrise zu warten.
Tipp 7: Beachten Sie 3 Stufen Ihres persönlichen Unternehmenserfolgs
Diese sind:
- Liquiditätssicherung
- Ertragsverbesserung
- Geschäftsmodelloptimierung
Wenn Sie niemals in eine krisenbehaftete Situation kommen wollen – und wer will das schon – arbeiten Sie gedanklich in der 3 Stufen Reihenfolge: Erst die Liquidität sichern. Dann die Ertragssituation verbessern. Und schließlich das Geschäftsmodell optimieren.
Wichtig dabei: Sie müssen den 3er-Zyklus „Liquidität – Ertrag – Geschäftsmodell“ immer wieder durchlaufen. Ziel ist es, Ihr Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Mein Praxistipp für Sie:
Firmen, die schon einmal in der Krise steckten, haben oft bitter erfahren müssen: Genügend Cash allein reicht nicht, um die Unternehmenszukunft nachhaltig zu sichern. Diese Erfahrung möchte ich Ihnen mit meinen 7 Tipps von Herzen ersparen.